Abfahrt vom Road House um 8:30 Uhr. Gut 10 Minuten später laufen Twente, Phönix und Tiga im Minutenabstand ein. Um 8:32 Uhr erscheint Michigan auf der Bildfläche. Große Spachtelflächen zeugen von den umfangreichen Reparaturarbeiten an dem Fahrzeug aus den USA. Die Crew steht offensichtlich unter Hochspannung. Gerüchte aus den anderen Teams erzählen, dass Michigan versucht, sich die Reparturzeit vom Sonntag von der Wettbewerbszeit abziehen zu lassen. Wenn das vom Veranstalter akzeptiert wird, kann das Bochumer Team den 4. Platz abschreiben!
Weite Abraumhalden der Opalschürfer von Coober Pedy gleißen im Sonnenlicht. Schilder warnen vor leichtsinnigen Wanderungen abseits des Highways. Tatsächlich sind immer wieder ungesichterte Löcher im Boden zu sehen, die verlassene Grabungen markieren. SolarWorld No.1 passiert diese Mondlandschaft mit 83 km/h. Der Himmel strahlt blau, weit am südlichen Horizont erscheint es diesig. Hinter Coober Pedy eine endlose Steppe soweit das Auge reicht. Kein Baum, vereinzelt ein Strauch und ein paar Büsche. Noch 150 km bis Glendambo. Der nächste Kontrollstopp ist die letzte Station im Outback bei Streckenkilometer 2.403.
Transporter 1 meldet ein Emu, 100 m von der Straße entfernt - ein lebendes wohlgemerkt. Die Anzahl von toten Tieren ("road-killed"), die das Team während der Reise sieht, übersteigt die Zahl der lebenden bei weitem! Abgesehen von Krähen und Adlern, die die überfahrenen Kängeruhs langsam aber sicher von der Straße holen.
13:08 Uhr: Kontrollstopp Glendambo wird erreicht. 13:25 Uhr: Michigan kommt an. Bis 13:50 Uhr zur Abfahrt von "Need for speed", dem Allzweckfahrzeug des SolarWorld No.1-Teams, erscheint kein weiterer Sonnenwagen. Der Abstand zu Phoenix und Twente hat sich also vergrößert. "Need for speed" - benannt nach seinem Fahrer, Thomas Nied-Menninger - wechselt ständig die Positionen im Tross und fängt die Bilder und Geschichten ein, die Sie hier lesen können. Zusammen mit allen anderen Begleitfahrzeugen wird so vor und nach SolarWorld No.1 ein Beobachtungsfenster von über 80 km überwacht. Eine Funkkette meldet entgegen kommende Roadtrains und gewährleistet sichere Überholmanöver.
Große Salzseen auf beiden Seiten des Stuart-Highways lockern das Landschaftsbild auf. Noch 140 km bis Port Augusta, es geht auf halb 4 zu. Die ersten Späher von Michigan tauchen auf und hängen sich an das Trio von SolarCar und zwei Begleitfahrzeugen. Von hinten wird eine Geschwindigkeit von 95 km/h für das amerikanische Sonnenauto gemeldet! Unsere Zielplanung heute: Port Augusta, der letzte Kontrollstopp vor dem Ziel, soll heute noch erreicht werden. Daher Reisegeschwindigkeit hoch auf 85 km/h. Nachdem die erste Etappe Matthias Wilm absolviert hat, sitzt jetzt Christian Wulfert am Steuer. Wegen böiger Seitenwinde hat der Fahrer gut zu tun, um SolarWorld No.1 in der Spur zu halten. Der Dauerfahrrekord wird von Christoph Bönneken gehalten, der gestern fast sieben Stunden am Steuer saß und über 500 km gefahren hat.
16:15 Uhr: Michigan schließt zum SolarCar auf. 16:23 Uhr: ein Reifenwechsel macht alle Pläne zu nichte, Michigan zieht vorbei. Tausch des vorderen Pneus in rekordverdächtigen 5 Minuten. Zurück auf die Straße. In Windeseile berechnet das Strategieteam das neue Tagesziel bei Streckenkilometer 2.699. Wenn alles gut geht und die Sonne morgen wieder scheint, wird SW No.1 ab 13 Uhr auf dem Victoria Square in Adelaide erwartet. Der Wetterbericht redet allerdings von Wolken...