Um die Sicherheit bei der technischen Ausstattung geht es vor allem bei der Abnahme der Solar-Fahrzeuge, hier Srutineering genannt. Natürlich werden auch Länge und Breite nachgemessen. 5 Meter Länge sind erlaubt, die Breite darf nicht mehr als 1,80 Meter betragen. Das ganze findet in der Messehalle von Darwin statt. An den diversen Stationen finden sich die Fachleute für Elektrik, Fahrwerk, Batterien und Solargenerator, die alle Details begutachten. 5 Teams sind gleichzeitig vor Ort. Eine gute Gelegenheit, um die technischen Konzepte zu vergleichen.
Bei den Solarcars gehen zwei Hauptklassen an den Start: Adventure Class und Challenge Class, letztere findet sich zum ersten Mal im Regelement. Weniger Solarfläche und eine aufrechtere Sitzhaltung soll bei den Teilnehmern die Entwicklung alltagstauglicherer Fahrzeuge motivieren. Konsequent umgesetzt bei SolarWorld No.1: Der Fahrer sitzt bequem, links und rechts genügend Platz, um sich während der Fahrt die angenehmste Position zu suchen. Völlig anders die Situation bei Twente oder Michigan. Die Holländer müssen sich in ihr Mobil "hinein falten" und bei Michigan hat der Fahrer so wenig Platz für die Beine, dass die Knie fast am Gesicht anliegen. Auf die eher ironische Frage, ob denn alle als Fahrertraining einen Yogakurs besucht haben, kommt die ernste Antwort: "Nein. Es tut schon weh!" Vielleicht sollte man bei der nächsten Regeländerung nicht nur den Winkel der Rückenlehne festlegen. Die Studenten aus den USA haben auch die Reduzierung der Solarfläche geschickt umgangen. Eine hochpräzise Spiegeloptik sorgt bei einem Teil der Zellen für eine Konzentration der Sonnenstrahlen um den Faktor 10.
Stress kommt auf, als die Bochumer ihren Ein- und Ausstieg demonstrieren sollen. Dafür müssen jeweils 15 Sekunden genügen. Diese Übung haben leider nicht alle bis zur Perfektion trainiert und daher braucht es zum Teil zwei Anläufe, um annähernd in der geforderten Zeit zu bleiben.
Keine Probleme macht die mechanische und elektrische Abnahme. Die saubere Verkabelungsarbeit findet das Lob der Prüfer. Matthias Wiemers und Justus Just freuen sich über die Anerkennung.
An der letzten Station der Testreihe werden die Batterien überprüft und versiegelt. SolarWorld No.1 ist mit zwei extra angefertigten Batteriekästen ausgestattet, in denen die einzelnen Lithium-Ionen Zellen zu Packs zusammengeschaltet und sicher verpackt sind. Hervorragend gemacht, findet auch der zuständige Ingenieur. Leider kann man aber so nicht die verbauten Einzelzellen nachzählen und damit das zulässige Gesamtgewicht von 30 kg nachweisen. Es hilft nichts, die Akkupacks müssen demontiert werden. Sehr zum Bedauern des Prüfer, aber er müsse konsequent sein. Nach einer weiteren halben Stunde ist alles zur Zufriedenheit gemessen, gewogen und geprüft. Solarworld No.1 hat diesen Teil der Abnahme bestanden, am Samstag folgen der Bremstest und die Fahrstabilitätsprüfung auf der Rennstrecke im Hidden Valley.