Spitzenteam Michigan nach Unfall ausgeschieden
Noch ist es dunkel vor dem Parlamentsgebäude von Darwin. SolarWorld No.1 nimmt noch vor 6 Uhr als erster seine Startposition ein. Schnell steigt die Sonne, mehr und mehr Solarcars rollen auf den Platz. Die frühe Uhrzeit schreckt die Einwohner von Darwin nicht ab, den Start der PWSC live zu erleben. Auf den vorderen Rängen der Startaufstellung das japanische Tiga-Team, Umicor aus Belgien, aus Australien Aurora 101. Auf Platz 5 ein weiterer Top-Favorit Nuna. Nervöse Hektik rund um das holländische Fahrzeug, irgendetwas scheint mit der Technik nicht zu stimmen. Jetzt müsste Nuna eigentlich losrollen, aber nichts passiert. Fehlstart, das bedeutet laut Reglement: Ganz hinten anstellen auf den letzten Startplatz.
Auch die Holländer haben Probleme mit dem Motorcontroller, der in aller Eile getauscht wird. SolarWorld No.1 startet problemlos auf die 3000-km-Tour nach Adelaide. Noch in Darwin erwischt es Michigan. "Continuum" fährt auf das eigene Begleitfahrzeug auf und scheidet beschädigt aus. Um 8 Uhr 30 außerplanmäßiger Stopp für die Bochumer. Der Drehteller am Vorderrad, der die Öffnung der Lenkung aerodynamisch verkleidet, hat sich losgerappelt. Die Reparatur dauert fast 20 Minuten. Auf der Straße ziehen einige Konkurrenten vorbei, unter anderem auch Nuna, die das Feld von hinten aufrollen.
SW No.1 ist wieder unterwegs. Mit 85 km/h wird Solarcar für Solarcar überholt. Den ersten Mediastopp erreicht der gelbe Renner auf Position 5 in seiner Klasse. Eine halbe Stunde in brütender Hitze, der Fahrer wird gewechselt. Christoph Bönneken steigt nach 4 Stunden aus, Matthias Wilm setzt sich ans Steuer. Weiter mit 80 km/h.
Schon bald sehen wir die gelben Blinklichter der Twente-Begleitfahrzeug. Twente 1 fährt mit Geschwindigkeiten zwischen 70 und 80. Überholen oder nicht, das ist hier die Frage. Ein nervenaufreibendes Aufschließen, Ansetzen zum Überholen und wieder Abbrechen beginnt. Es macht energetisch keinen Sinn, mit hoher Geschwindigkeit vorbeizuziehen. Also bleibt SW No.1 zunächst hinter Twente. Links und rechts der Straße immer wieder schwarze Flecken in der Landschaft, die von Buschbränden zeugen, dazwischen Termitenhügel. Das Stanford-Car taucht am Horizont auf, nur 50 km/h schnell. Jetzt ist die Chance da! An Twente und Stanford vorbei, endlich wieder freie Fahrt. Am Ende des Tages auf Position 4 in der Challenge Class, ein viel versprechender Anfang.