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Tuesday, October 23, 2007

Bochum: Stürmische Zeiten für SolarWorld No.1

Aufladen bei bewölktem Himmel
nicht sehr effektiv: Laden bei bewölktem Himmel

Kurz nachdem das (gestrige) Tagebuch geschlossen war und die Crew bei Nudeln und Tomatensauce zu Tisch sitzt, bricht völlig unvermittelt das Chaos aus. Ein Sturm fegt über das Lager, die Luft ist rot vor Staub und Sand. Schreie gellen über den Platz, das Panel muss festgehalten werden. Die Zeltstadt ist in kürzester Zeit verwüstet. Studenten rennen durch die Steppe, um wegfliegenden Teilen hinterher zujagen. Nach einer Stunde ist der Spuk vorbei. Es ist dunkel geworden, so kann man die rote Puderschicht, die sich auf alles gelegt hat, erst am nächsten Morgen sehen.

Der Solarcar hat die Nacht im dicht verschlossenen Hänger gut überstanden. Heute morgen hängen dichte Wolken am Himmel, einzelnen Regentropfen fallen. SolarWorld No.1 wird mit reichlich Folie und Tesaband regensicher gemacht. Kurz nach dem Start schließt Phoenix auf, überholt aber nicht. Gemeinsam rollt man mit 40 km/h Alice Springs entgegen. "Wetter nah" meldet leichten Regen. Die Wolken werden immer dichter, die Geschwindigkeit muss auf 30 km/h reduziert werden. Im Radio überträgt der örtliche Sender die aktuellen Ergebnisse der PWSC. Das japanische Tiga-Team war schon gestern um 16:30 Uhr in Alice, gefolgt von Nuna um 8:23 Uhr am Morgen. Unicore aus Belgien traf um 9:45 Uhr ein, Aurora aus Australien um 10:07 Uhr, Apollo aus Taiwan um 10:44 Uhr.

Ankunft in Alice Springs
Ankunft in Alice Springs

Kräftiger Regen prasselt auf die Scheiben. Trotzdem kann SW No.1 weiterfahren. Ein Scheibenwischer wäre allerdings schön. Aber wer kann damit rechnen? Regen mitten in Australien zu dieser Jahreszeit. Langsam wird der Himmel lichter, "Wetter nah" meldet die ersten blauen Lücken. Beschleunigen auf 50, dann auf 70, schließlich auf 100 km/h. Die Hügelkette von Alice Springs taucht am Horizont auf. Hier stoppt der ganze Solarcar-Tross heute um etwas Leben in das verschlafene Nest im Herzen von Australien zu bringen. Die Hälfte der Strecke ist geschafft.

SolarWorld No.1 steht auf Platz 6 der Gesamtwertung, Platz 4 in der Challenge Class.